Marià Fortuny - La Odalisca (1861)
Reproduktion Craquelé, Keilrahmen
(Handgefertigt im französischen Kopisten Atelier Stephane).
Jedes Bild ist ein eigenständiges Kunstwerk.
Format H 88 x B 129 x 2 cm
LIEFERZEIT: 4 Wochen nach Auftragserteilung
Die Kunst des Kopierens par excellence
In den Werkstätten des französischen Restaurators und Kunsthändlers Stéphane erschaffen Kopisten in einem aufwendigen Prozess diese hochwertige Reproduktion. Über Jahre wurde eine authentische, kunstfertige Antik Patinierung entwickelt, die den Meisterwerken vergangener Jahrhunderte ihren natürlichen Alterungsprozess verleiht. Es wird ausschließlich traditionelle Gesso Grundierung mit besonderen Beimischungen, Leinwand aus Baumwolle und natürlich gealtertes Holz für den Keilrahmen verwendet.
Der Alterssprung (Craquelé) der Farbe unterscheidet sich bei dieser Kopie wesentlich von den üblichen, künstlich erzeugten Rissen, die fast immer gleichmäßig das Gemälde bedecken.
Der kunstfertige Kopist reproduziert in Handarbeit den natürlichen, mechanisch oder atmosphärisch bedingten Alterungsprozess des Gemäldes und verleiht seinem Werk eine ganz besondere Ausstrahlung.
Marià Fortuny (1838-1874)
Marià Fortuny gilt als der führende spanische Maler seiner Zeit mit internationalem Ruf. Seine kurze Karriere umfasste Arbeiten zu einer Vielzahl von Themen, die in der Kunst dieser Zeit üblich waren, darunter die romantische Faszination für orientalistische Themen, historistische Genremalerei, Militärmalerei der spanischen Kolonialexpansion. Seine unverwechselbare und brillante Verwendung der Radierung machten Fortuny zu einem der großen Grafiker der Zeit.
Fortuny war ein wahrer Erneuerer in allen Kunstbereichen, in denen er tätig war. In der Ölmalerei führte seine präzise, farbenfrohe und virtuose Technik zu einer Neuinterpretation der Natur, insbesondere der Lichtwirkung.
Nach dem frühen Tod seiner Eltern wuchs er bei seinem Großvater auf, einem Schreiner, der ihm beibrachte, viel beachtete Wachsfiguren herzustellen. Mit 14 Jahren zogen sie nach Barcelona, der Bildhauer Domènec Talarn sicherte dem jungen Künstler finanzielle Unterstützung zu und er konnte an der Escola Provincial de Belles Arts studieren. Im März 1857 erhielt er ein Stipendium, das ihn ab 1858 zu einem zweijährigen Studium u.a. an der Academia Gigi in Rom berechtigte. 1859 wurde er von der Regierung berufen, die Feldzüge des Spanisch-Marokkanischen Krieges darzustellen. Er reiste nach Marokko und fertigte Skizzen von Landschaften und Schlachten an, die er nach seiner Rückkehr in Madrid und Barcelona zeigte. Pflichtbewusst hatte er seinen Auftrag erfüllt, persönlich war der 20-Jährige jedoch nachhaltig von der exotischen Welt des Orients fasziniert. Wie zahlreiche europäische Maler des 19. Jahrhunderts huldigte er in La Odalsica den romantisierten Mythos des Orients als eine Kultur der Sinnlichkeit und Verlockung.
La Odalisca (1861)
Eine Odaliske (im eigentlichen Wortsinn „Mitbewohnerin“) war eine jungfräuliche Sklavin, die in einem osmanischen Serail zum Status der Konkubine oder Frau aufsteigen konnte, aber die meisten von ihnen dienten den Konkubinen und den Frauen des Sultans und unterstanden der Aufsicht der Mutter des Sultans. Entgegen den Vorstellungen europäischer Zeitgenossen von sexueller Freizügigkeit in den Haremsgemächern waren die sexuellen Kontakte zwischen dem Sultan, seinen Söhnen und den Konkubinen streng geregelt. Die Mehrzahl der Bewohnerinnen und Bewohner des Harems waren zu sexueller Enthaltsamkeit verpflichtet.
Das Motiv der Odaliske wurde von unterschiedlichen Künstlern verwendet. Mit diesen Gemälden entwickelte sich ein neues Genre, in dem der mythologische Akt in den Orient übertragen wurde und eine exotische Kunstgattung vorantrieb. Fortuny komponiert in seinem Gemälde eine orientalische Szenerie par excellence, die wunderschöne Odaliske, ausgestattet mit allen Attributen weiblicher Schönheit, ruht verführerisch und erwartungsvoll auf dem opulenten Diwan und verkörpert die sinnliche Liebesdienerin in lustvoller Hingabe. Im 19. Jahrhundert avancierten solche erotischen Bilder von Haremsdamen zu einem beliebten Motiv auch von Malern wie Jean Auguste Dominique Ingres oder Eugène Delacroix, die sich für diese Werke Aktdarstellungen der liegenden Liebesgöttin Venus zum Vorbild nahmen. Die Odaliske als exotische und deswegen begehrenswerte Figur diente schon damals als Projektionsfläche männlicher Fantasien.